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Aus den Archiven
Ein letzter Griff auf die Frau - Der Konflikt um den § 218 Aus der Reihe: Themen der Zeit Von Sabine Saphörster RIAS Berlin 1990 Im März 2023 beauftragt die Bundesregierung eine Expertenkommission bestehend aus Fachleuten aus Medizin, Recht und Ethik mit der Aufgabe, Möglichkeiten zur Neuregelung der Abtreibung abseits des Strafrechts zu suchen. Die Empfehlung der Kommission: Abtreibungen innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen sollten grundsätzlich legalisiert werden. Das Ringen um den Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches, der Abtreibungen grundsätzlich unter Strafe stellt, hat eine lange Geschichte. Im Jahr 1990 kommt es in Deutschland zu einer besonderen Situation: Durch die Wiedervereinigung steht dem bundesdeutschen Strafrechtsparagrafen 218 ein liberales DDR-Abtreibungsrecht gegenüber. Die gesamtdeutsche Regelung des Schwangerschaftsabbruchs wird zu einer offenen Frage im Einigungsprozess. In der im Jahr 1990 im RIAS gesendeten Dokumentation "Ein letzter Griff auf die Frau - Der Konflikt um den § 218" sprechen Menschen aus Ost und West über Abtreibung.
Lesart
Ingeborg-Bachmann-Preis 2024 Live aus Klagenfurt anlässlich der 48. Tage der deutschprachigen Literatur Moderation: Andrea Gerk
Feature
Reihe: Wirklichkeit im Radio Es stand ein Haus in Ostberlin Aus dem Koffer der jungen Talente Von Frieder Butzmann Regie: der Autor Mit: Frieder Butzmann und Thomas Kapielski Ton: Alexander Brennecke Produktion: Deutschlandradio Kultur 2005 Länge: 54'08 Zwei Koffer mit Tonaufnahmen erzählen vom "Haus der jungen Talente" in Ostberlin. Vorgestellt werden sie von einem Urgestein der damaligen Alternativ-Szene West-Berlins. Vorgestellt? Nein: besungen! Bis 1992 befand sich im Podewilschen Palais in Berlins Mitte das "Haus der jungen Talente". Eine Einrichtung mit vielen Freizeitangeboten, um junge Menschen im Sinne einer sozialistischen Kulturpolitik zu bilden. Im Frühjahr 2002 wurden im Keller des "Podewil" zwei Koffer mit Tonbändern entdeckt: ein wildes Sammelsurium aus dokumentierten Diskussionen, Aufzeichnungen politischer Veranstaltungen mit musikalischem Rahmenprogramm oder ohne, einer Weihnachtsfeier, eines Besuchs eines russischen Chores, vorgetragener Gedichten im Stile des sozialistischen Realismus und weiteren Glorifikationen der Gegenwart und Vorahnungen eines kommenden kommunistischen Fabellandes. Frieder Butzmann hat das Material gesichtet. Frieder Butzmann, 1954 in Konstanz geboren, Komponist, Musiker, Autor und Vortragsreisender, Hörspielautor, Performancekünstler. Verdingt sich weltweit als "Crachmacheur". Auftritte im Kreuzberger SO 36, Museum of Modern Art in New York, in Paris, Rotterdam, Kopenhagen. Seit den 1980er Jahren zahlreiche Arbeiten für das Radio, darunter "Das Pfeifen im Walde" (mit Thomas Kapielski, DLR Berlin 1997), "Das Spunkkrachlexikon" (DLR Berlin 2001), "Alethes Soundbeams" (Autorenproduktion für DKultur 2006), "juHrop - Klingonische Oper" (DKultur 2009), "Burtts Family Combo" (DKultur 2012) und verschiedene Wurfsendungsserien für Deutschlandfunk Kultur, z.B. "Exoplanet. Muster möglicher Welten" (2016) und zuletzt "Wunderwelt" (2021). Reihe: Wirklichkeit im Radio Es stand ein Haus in Ostberlin
Oper
Musikfestspiele Potsdam Sanssouci Schlosstheater im Neuen Palais Aufzeichnung vom 09.06.2024 Carl Heinrich Graun Adriano in Siria Oper in 3 Akten auf ein Libretto von Metastasio mit neu komponierten Intermezzi von Massimiliano Toni Adriano - Valer Sabadus, Countertenor Emirena - Roberta Mameli, Sopran Farnaspe - Bruno de Sá, Sopran Osroa - David Tricou, Tenor Sabina - Keri Fuge, Sopran Aquilio - Federico Fiorio, Countertenor Noah Hellwig, Tanz Studierende der Schola Cantorum Basiliensis ENSEMBLE 1700 Leitung: Dorothee Oberlinger
Die besondere Aufnahme
Franz Benda Sonaten und Capricci Evgeny Sviridov, Violine Ludus tonalis Co-Produktion Deutschlandfunk / cpo 2024
Studio LCB
Aus dem Literarischen Colloquium Berlin Mit Mario Desiati Gesprächspartner: Martin Hallmannsecker und Andreas Rossmann Moderation: Maike Albath In Kooperation mit dem Italienischen Kulturinstitut Berlin Der italienische Schriftsteller und Essayist Mario Desiati, 1977 in Locorotondo geboren, versteht sich auf die subtilen Regeln archaischer Gemeinschaften. In seinem neuen Roman erzählt er von Francesco und Claudia, die beide aus der Rolle fallen und nicht dazugehören. Solche Leute nennt man in Apulien "Spatriati", und dies ist auch der Titel von Desiatis schwungvoller Entwicklungsgeschichte, für die er mit dem renommiertesten italienischen Literaturpreis Premio Strega ausgezeichnet wurde. Mario Desiati, nach einem Jurastudium mehrere Jahre lang Verlagslektor in Rom, mutet seinem Helden einiges zu. Francescos taumelnde Suche nach sich selbst führt bis nach Berlin. Am Ende hat der junge Mann etwas verstanden - und sein Gefühl von Zugehörigkeit dennoch nicht verloren. Nach "Zementfasern" (2012) über die italienischen Arbeiter in Schweizer Eternitfabriken, die Folgen der Deindustrialisierung und den Wandel archaischer Lebensformen in Apulien legt Desiati mit "Spatriati" einen Roman vor, der das Dilemma einer ganzen Generation auffächert. Mit seinem Übersetzer Martin Hallmannsecker und dem FAZ-Journalisten Andreas Rossmann diskutiert er im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse, wo Italien Gastland sein wird, über die gesellschaftlichen Umbrüche in Süditalien und die Chancen der Literatur.
Klassik-Pop-et cetera
Highlights aus 50 Sendejahren Der Buchautor und Entertainer Hape Kerkeling (Wdh. v. Deutschlandfunk) Seine Kunstfiguren haben Kultstatus erreicht: der Zeitungsreporter Horst Schlämmer, Königin Beatrix oder das vorlaute Vorschulkind Hannilein. Geboren wurde Hans-Peter Wilhelm Kerkeling 1964 in Recklinghausen. Sein Durchbruch gelang ihm mit der Ulkshow "Känguru" in der ARD. Es folgte das medienkritische Comedy-Format "Total Normal", für das er vielfach ausgezeichnet wurde. Hape Kerkeling unterhält sein Publikum als sympathisch-satirischer Komiker, Moderator, Schauspieler und Synchronsprecher. Sein Buch "Ich bin dann mal weg" und die Autobiografie "Der Junge muss an die frische Luft" waren große Erfolge. Für 2024 hat er ein neues Buch angekündigt. Beim Schreiben mag Hape Kerkeling Kaffee, zum Nachdenken zieht er sich gern in den Wald zurück. Zwischen 2014 und 2019 hat der Entertainer eine Pause vom Showgeschäft eingelegt. In dieser Zeit moderierte er eine Ausgabe von "Klassik-Pop-et cetera". Diese Sendung vom 7.7.2018 wiederholen wir als Highlight im Jubiläumsjahr.